
Für viele ein vermeintliches Hexenwerk, dabei ganz einfach: Jurymitglied beim Cannes Lions Festival of Creativity zu werden ist nicht kompliziert. Wir geben Euch alles mit, was Ihr wissen müsst, um beim Highlight der Werbebranche als Juror dabei zu sein.
Hand aufs Herz – diese Frage haben sich schon viele Kreative gestellt: Wie werde ich Juror bei den Cannes Lions? Wo reiche ich ein und wie werde ich nominiert?
Fangen wir am Anfang an: Jedes Land, das beim Cannes Lions Festival vertreten ist, hat eine landeseigene Repräsentanz. Diese koordiniert und managed unter anderem das Auswahlverfahren sowie die Bewerbungen für Jurymitglieder. Dabei gilt: Unabhängig von der Herkunft des Bewerbers ist die Landesrepräsentanz, in der ein Bewerber arbeitstätig und wohnhaft ist, für die Nominierung und Bewerbung verantwortlich. Ein Schweizer Bewerber, der in Frankreich lebt und arbeitet, muss sich also an die französische Cannes Repräsentanz wenden. In der Schweiz ist Weischer.Media die Cannes Lions Festival of Creativity Repräsentanz.
Grundsätzlich gibt es zwei Wege, sich als Jurymitglied für das Cannes Lions Festival zu bewerben. Zum einen besteht die Möglichkeit eine proaktive Eigenbewerbung beim Festival Repräsentanten des jeweiligen Landes einzureichen, zum anderen werden Vorschläge durch den Repräsentanten selbst vergeben. Die Repräsentanten haben eine vorgegebene Anzahl an Juryplätzen, die sie vergeben dürfen. Für einen Juryplatz darf die Festival Repräsentanz drei Nominierte benennen. Abschließend entscheidet die Festival Leitung in London, wer den heiß begehrten Juryplatz erhält.
Um durch das Zulassungsverfahren für einen Juryplatz zu kommen, muss ein Bewerber folgende Voraussetzungen mitbringen. Er muss…
Aber: Es gibt Ausschlusskriterien, die ein Bewerber zu berücksichtigen hat. Für einen Juryplatz werden nicht mehrere Bewerber aus einer Agentur, einem Agenturnetzwerk oder einer Holding bedacht. Wird beispielsweise ein Interessent aus einer Netzwerkagentur für den Juryplatz in der Kategorie „Media“ vorgeschlagen, wird kein anderer Bewerber einer Agentur aus diesem Netzwerk bei der Nominierung berücksichtigt. Das gilt übrigens auch länderübergreifend. Deshalb ist es für große Netzwerkagenturen oft schwierig ihre Bewerber als Jurymitglied an den Start zu bringen.
Darüber hinaus können bei einer Bewerbungseinreichung keine Kreativen bedacht werden, die als Freelancer tätig sind. Selbstständigkeit ist aber kein Ausschluss. Ist man Inhaber einer Agentur, ist es nicht relevant, ob man zwei oder 2.000 Mitarbeiter führt. Lediglich die Freelance-Tätigkeit wird bei der Bewerbung nicht berücksichtigt.
Die Bewerbung für einen Juryplatz ist denkbar einfach. Es braucht lediglich…
Hat man alles beisammen, muss das Material an die Cannes Repräsentanz des Landes gesendet werden, in dem man wohnhaft und arbeitstätig ist. Im Falle der Schweizer Kreativen an Weischer.
Wir empfehlen eine Bewerbung als Juror mindestens ein halbes Jahr vor dem Cannes Lions Festival einzureichen. Für den Dezember solltet Ihr euch jeweils ein fettes, rotes Kreuz in Euren Kalander machen.
Der Weg zum Juror fängt wie bei so vielen Ämtern klein an. So werden Bewerber selten direkt in internationale Jurys gewählt. Daher empfiehlt es sich zunächst auf nationaler Ebene in Jurorenpositionen zu starten.
Bewährt sich ein Juror in diesen Ämtern, ebnet er sich den Weg zu internationalen Jurys. Die Eurobest oder das Dubai Lynx – International Festival of Creativity sind gute Beispiele für erste Schritte auf internationaler Ebene. Übrigens ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass Juroren der Eurobest und Dubai Lynx nicht als Jurymitglied beim Cannes Festival of Creativity zugelassen werden. Ganz im Gegenteil. Das Amt hat durchaus positive Auswirkungen für den Bewerber.
Es ist also ein bewusster Weg, den ein Interessant frühzeitig einschlagen sollte. Bringt man aber das nötige Know-how und Durchhaltevermögen mit, ist die Bahn als Juror auf der weltweit größten Werberbühne frei. Und falls es nicht direkt als Juror klappt: nicht traurig sein! Wenn ein Bewerber nicht in das Amt berufen wird, hat das nie einen persönlichen Hintergrund gegenüber der Person. Meist liegt es daran, dass bereits Bewerber aus der Holding oder dem Netzwerk als Bewerber aufgenommen wurden. Oder eines der Auswahlkriterien treffen noch nicht zu. In diesem Fall heißt es: am Ball bleiben! Nächstes Jahr klappt es bestimmt.