
Unsere Analyse bildet ein hinreichend stabiles Fundament, um daraus generalisierende Erkenntnisse zur Veränderung der Mobilität an bestimmten Touchpoints abzuleiten. Um möglichst breite Erkenntnisse zu gewinnen, wurden Orte in unterschiedlichen Regionen, aus unterschiedlichen Ortsgrößen und in diesen Orten folgende verschiedene Touchpoints definiert: LEH, Baumärkte, Einkaufsmeilen, Ein-/Ausfallstraßen, öffentliche Plätze und Bahnhöfe.
Wöchentlich analysieren wir die aktuellen Zahlen der drei Ortsgrößenklassen und der verschiedenen Touchpoints, um so Aussagen zur Veränderung der Bevölkerungsmobilität und ihrer Auswirkung auf die Reichweiten von OoH-Kampagnen treffen zu können. Bereits seit KW 17 steigen die Frequenz konitnuierlich. Nach einer mehrwöchigen Erholung mit dem bisherigen Höhepunkt in KW 22 mit einem Score von 99 gehen die Frequenzen in KW 23 – bedingt durch den Feiertag – auf knapp unter 90% (87) leicht zurück.
In der nächsten Woche wird aber aller Voraussicht nach die Mobilitätskurve wieder ansteigen; der Rückgang hat keine “systematische Ursache” in Form behördlicher Restriktionen, sondern ist einzig und allein dem zusätzlichen freien Tag geschuldet.
Ohne Feiertag in KW 22 steigt das Niveau der Ein- und Ausfallstraßen auf einen Score von 86 und damit eine deutliche Zunahme der Mobilität auf diesen Strecken. Trotz Feiertag wird das Niveau in KW 23 gehalten. Das deutet darauf hin, dass bei weiteren Öffnungen in den nächsten Wochen auch bei diesem „Touchpoint“ das Ausgangsniveau in Sicht kommt.
Der Index von 59 bei den Bahnhöfen in KW 22 geht ebenfalls in die richtige Richtung, zeigt aber weiterhin noch die Sorge von großen Teilen der Bevölkerung vor einer Nutzung des ÖPNV. Dennoch kann dieser Touchpoint in KW 23 und trotz Feiertag den Index auf 65 steigern.
Öffentliche Plätze: In KW 21 könnte sich der Feiertag positiv ausgewirkt haben, denn es ist eine Zunahme um über 22% auf einen Score von 93 zu verzeichnen! In KW 22 kann dieses sehr hohe Niveau nicht ganz gehalten werden, aber auch der Score von 87 ist noch immer sehr gut und zeugt vom dem Bedürfnisse der Menschen sich wieder draußen zu treffen.
Das Bedürfnis nach Shopping in den Einkaufsmeilen wächst beständig: in KW 21 ein Index von 79, in KW 22 bereits ein Index von 92! In KW 23 ist der fehlende Shopping-Tag spürbar, allerdings fällt für einen ganzen fehlenden Tag der Rückgang um 5 Punkte auf 87 mehr als nur moderat aus; hier wäre vermutlich ohne den Feiertag eine weitere Zunahme der Aktivitäten mehr als nur wahrscheinlich gewesen.
In KW 21 wird trotz des Feiertages am klassischen LEH mit einem Wert von 108 das Januar-Referenzniveau klar übertroffen, auch hier deutet alles auf eine Normalisierung des Einkaufsverhaltens hin. Ohne Feiertag erzielt dieser Touchpoint in KW 22 mit dem Score von 130 ein neues All-time-High. Nur in KW 23 sinkt der Wert auf einen Score von 88, vermutlich waren die Haushalte noch genügend versorgt.
Nochmal anders präsentieren sich die Frequenzen in den Baumärkten; hier steigt in KW 23 der Score die dritte Woche in Folge – zwar nur moderat – auf einem Wert von 123 aber wieder einmal auf ein Niveau von > 120 Indexpunkten zum Referenzwert aus dem Januar.
Die Ergebnisse zeigen, dass wir mit einem Index von 99 (Index 90 in KW23 aufgrund des Feiertages) beinahe wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht haben. Aufgrund dessen gibt es keine relevanten Leistungseinbußen bei OoH-Kampagnen mehr. Wirtschaftliche Eintrübung: Mit dem Unterstützerpaket sollte sowohl der private Konsum angekurbelt werden, als auch zumindest ein erheblicher Teil der Verluste der Unternehmen zu kompensieren sein.
Autor: NFö
Diskutieren Sie über diesen Artikel