KI: Im Kino schon längst bekannt

Passiert es euch auch, dass ihr manchmal denkt: Sind das hier eigentlich noch meine Ideen? Oder kommt das aus der digitalen Maschine? Und ist das vielleicht schon Künstliche Intelligenz? Fest steht: KI ist eines der spannendsten Zukunftsthemen. Doch die wenigsten Menschen können sich bislang konkret vorstellen, in welcher Weise „intelligentes“ Verhalten automatisiert wird und selbstlernende Maschinen eine Vielzahl unserer täglichen Aufgaben übernehmen sollen. Für Kino aber ist das Thema quasi ein alter Hut: In Kinofilmen findet Künstliche Intelligenz schon seit Jahrzehnten statt.

Früher Science-Fiction, heute Normalität

„Vieles, was im Film vorweggenommen wird, entwickelt sich technologisch so“, bestätigte Julian Nida-Rümelin, Physiker und Professor für Philosophie in München sowie ehemaliger deutscher Kulturstaatsminister, im vergangenen Jahr im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“. Tatsächlich: So manche verblüffende Technologie aus früheren Science-Fiction-Filmen ist heute fast schon Standard. So entwarf Steven Spielberg im Jahr 2001 mit „A.I. – Künstliche Intelligenz“ ein Szenario, in dem die emotionalen Defizite der Menschen durch entsprechende Roboter ausgeglichen werden – damals eine absurde Vorstellung, heute in Zeiten immer einfühlsamerer Chatbots ein fast schon anheimelnder Gedanke …

Das Portal Moviepilot listet über 60 bekannte Kinofilme auf, in denen Künstliche Intelligenz eine maßgebliche Rolle spielt. Auf Nummer eins steht der Science-Fiction-Klassiker „Blade Runner“ aus dem Jahr 1982, gefolgt von „Matrix“ (1999), „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ (1991), „2001: Odyssee im Weltraum“ (1968) und dem Film „Her“ (2013), in dem sich ein Autor in die weibliche Stimme seines Computer-Betriebssystems verliebt. Auch Filme wie „Star Trek – Der Film“ (1979), „Nummer 5 lebt!“ (1986), „The 13th Floor“ (1999), „Des Teufels Saat“ (1977) und natürlich „Transcendence“ (2014) zeigten in der Vergangenheit aus heutiger Sicht mehr oder weniger realistische Szenarien Künstlicher Intelligenz.

Kinofilme erklären Schülern Künstliche Intelligenz

Übrigens: Da Kinofilme inzwischen verstärkt zu didaktischen Zwecken, also als Lernmaterial, herangezogen werden, bietet sich dies auch beim erklärungsbedürftigen Thema Künstliche Intelligenz an. So nutzt Vision Kino, eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen, im Wissenschaftsjahr 2019 Kinofilme, um Kindern und Jugendlichen das Thema näher zu bringen. Die Filme sollen den jungen Menschen „Denkanstöße und Diskussionsstoff geben und sie bekannt machen mit einigen denkenden Maschinen, die in der Filmgeschichte unvergessen bleiben“, so die Begründung von Vision Kino.

Im Rahmen der bundesweiten SchulKinoWochen von Vision Kino mit über 700 Veranstaltungen haben Schulklassen die Wahl zwischen fünf Spiel-, Animations- und Dokumentarfilmen, in denen Künstliche Intelligenz eine tragende Rolle spielen. Gezeigt werden dabei „Wall E“, „The Imitiation Game – Ein streng geheimes Leben“, das Biopic über Alan Turing, der KI-Thriller „Ex Machina“, der Gewinner des Max-Ophüls-Dokumentarfilmpreises „Hi, A.I.“. Und natürlich „Blade Runner“, dessen Story übrigens im Jahr 2019 angesiedelt ist.