ARD/ZDF-Onlinestudie 2018

Dass man in Deutschland auch ohne das Erste und Zweite öfter surft, chattet und die Social Media nutzt, zeigen die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2018. Den Ergebnissen der seit 1997 stattfindenden Erhebung unter der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren zufolge, sind immer mehr Menschen täglich online. Der Studie der Öffentlich-Rechtlichen zufolge surfen 63,3 Millionen Menschen, und damit 90,3 Prozent der Bevölkerung, regelmäßig im Netz. Das entspricht einem Plus von 1,4 Prozent bzw. fast einer Million Menschen im Vergleich zum Vorjahr.

Einen noch größeren Zuwachs hat die Gruppe der Menschen erfahren, die täglich online sind. Hier fiel das Plus mit 3,8 Millionen Menschen sehr hoch aus, womit aktuell 54 Millionen Menschen jeden Tag online sind. Parallel zu mehr regelmäßigen Nutzern stieg laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2018 auch die tägliche Nutzungszeit. So verbringt die deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren mittlerweile 196 Minuten pro Tag, also 3:16 Stunden, im Internet.

Letztes Jahr waren es noch 47 Minuten weniger. Wie die Online-Zeit verbracht wird, hängt jedoch auch vom entsprechenden Alter ab. Schauen die unter 30-Jährigen im Schnitt gut sechs Stunden pro Tag online in irgendeinen Screen und damit 79 Minuten länger als noch im Vorjahr, verbringen die ab 70-Jährigen täglich kaum eine Stunde damit.

Doch ungeachtet des Alters, der Frequenz und der Dauer ist Internetnutzung nicht gleich Internetnutzung. Während nämlich nur 39 Prozent der täglichen User „ihre“ Medien online konsumieren, nutzt der Rest das Internet für die Kommunikation via Messenger-Diensten wie WhatsApp und natürlich zum Surfen, Shoppen, Suchen und Spielen.

Sehen, lesen, hören – alles online

Die Onlinestudie der Öffentlich-Rechtlichen gibt nicht zuletzt auch Auskunft darüber, wie lange die online gestellten Inhalte und Medien mit welchen Sinnen konsumiert werden. Die meiste Online-Zeit verbringen die Menschen in Deutschland täglich damit, Content zu sehen. Ganze 32 Minuten pro Tag werden demnach vor allem Videos konsumiert. 30 Minuten täglich wenden die Internetnutzer zum Lesen von Inhalten auf und immerhin 25 Minuten pro Tag widmen sie sich Audio-Content.

Für die Online-Augen sind Fernsehsendungen und Inhalte von Videoportalen das beliebteste Futter, gefolgt von Streaming-Diensten, Facebook-Videos und Videos auf Instagram.

Wenn es auf die Ohren gibt, dann am liebsten von Online-Radioprogrammen, Hörbüchern und Hörspielen, Streaming-Diensten, YouTube-Channels und Webradios bzw. Webchannels.

Sei es für die visuellen wie auch auditiven Online-Momente: Je eher der Content von Streaming-Diensten oder Social-Media-Plattformen kommt, desto größer wird die Schere zwischen Alt und Jung zugunsten der 14- bis 29-Jährigen.

Facebook verliert, Instagram gewinnt

Schaut man auf die beliebtesten Social Media, finden sich natürlich die üblichen Namen auf der Best-Of-Liste. Es wundert also nicht, dass Facebook die Social Community mit den meisten wöchentlichen Nutzern ist. Fast ein Drittel der von ARD und ZDF Befragten stattet der Plattform mindestens einmal pro Woche einen Besuch ab.

Je jünger die User sind, desto mehr von ihnen können die Finger von Facebook nicht lassen. Besonders betroffen davon sind die 14- bis 29-Jährigen mit Spitzenwerten von zwischen 50 und 63 Prozent. Doch im Vergleich zur Erhebung aus 2017 hat Facebook tatsächlich etwas an Boden verloren. Instagram dagegen holte beachtlich auf und kam 2018 auf einen Gesamtprozentsatz von 15 Prozent, während es 2017 noch neun Prozent waren. Auch im Falle der Fotosharing-App sind es vor allem die 14- bis 19-Jährigen, bzw. die 14- bis 29-Jährigen, die mindestens einmal pro Woche den Dienst nutzen. Zwar bleibt am Ende alles in der (Zuckerberg)-Familie, doch es ist anzunehmen, dass Facebook diese wiederholte Einbuße regelmäßiger User zu Gunsten einer Zunahme von Instagram-Nutzern kritisch beobachten und bewerten wird.

Ebenso dazugewonnen hat laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2018 der Instant-Messaging-Dienst Snapchat. Neun Prozent der User besuchen und nutzen die populäre App wenigstens einmal pro Woche – ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Genauso wie bei Facebook und Instagram liegt auch bei Snapchat der User-Fokus mit 55 respektive 36 Prozent auf den 14- bis 19-Jährigen bzw. den 14- bis 29-Jährigen. Anders jedoch als bei Facebook dringen Instagram und Snapchat kaum oder gar nicht zu den plus 30-Jährigen durch.

Twitter schließlich spielt zusammen mit dem Business-Netzwerk XING kaum eine Rolle was die wöchentliche Nutzung von Social Media angeht, auch wenn beide Plattformen insgesamt betrachtet an Usern zugelegt haben bzw. XING seine Nutzerbase sogar verdoppelt hat.