Blickwinkel

Drama, Soap & Sport: Googles Jahresrückblick 2019

Online Vermarktung

Alle Jahre wieder gibt der Jahresrückblick von Google Auskunft über die häufigsten Suchbegriffe und -anfragen des gesamten Jahres. Und damit Einblicke, was die Menschen bewegt – zumindest diejenigen mit Internetzugang.

Makes the world go round: Sport, Tragödie und Technik

2019 wurde die Top 5 der globalen Suchanfragen von der Cricketbegegnung „India vs South Africa“ in Indien angeführt. Auch auf dem 3. und 5. Platz ging es sportlich zu: So schaffte es die „Copa America“, das südamerikanische Pendant zur Fußball-Europameisterschaft, auf Rang 3 und auf Platz 5 wieder Cricket; diesmal „Bangladesh vs India“. Aufgerüttelt wurde dieser sportliche Reigen durch die Epilepsie-Tod des amerikanischen Kinderstars Cameron Boyce (Platz 2) und das Erscheinen des iPhone 11 (Platz 5).

Drama in deutschen Suchanfragen

Platz 1 der deutschen Google-Suche führte das Verschwinden der Berliner Schülerin Rebecca Reusch an, gefolgt von dem Brand der französischen Kathedrale Notre Dame, die es mit Platz 9 weltweit sogar auch noch in die Top 10 schaffte, sowie der Handball-WM auf Platz 3. Die Europawahl verpasste den Einzug in die Top 5 um einen Platz – mehr Deutsche bewegte offenbar das Leben und Sterben Karl Lagerfelds (Rang 4) und die bange Suche nach dem zweijährigen Spanier Julen, der leider tot aus einem Bohrloch geborgen wurde.

Persönlichkeiten und Politik im „deutschen“ Visier

Den ersten Platz der Liste deutscher Suchanfragen nach Persönlichkeiten belegt Greta Thunberg, die es bei den allgemeinen Suchbegriffen der deutschen Suche sogar noch auf Platz 10 geschafft hat. Was ihr womöglich ein größerer Trost sein wird als der Umstand, dass die Gewinnerin des Dschungelcamps 2019, Evelyn Burdecki, direkt hinter ihr auf Platz 2 der meist gegoogelten Persönlichkeiten in Deutschland folgt. Ach ja, Leila Lowfire, Peter Orloff und Doreen Dietel tummeln sich auch noch in der illustren Top-10-Riege.

Etwas seriöser geht es bei den politischen Schlagzeilen der deutschen Google-Suche zu: Angeführt wird die Top 5 von der Europawahl, Platz 2 belegt der Artikel 13, auf Platz 3 und 4 finden sich die Anschläge von Sri Lanka und Halle sowie die neue Grundrente landet auf Platz 5.

Wo, Wie, Was – wer nicht fragt bleibt dumm

Artikel 13 belegt übrigens auch den 1. Platz der „Was-Suchfragen“, vor Brexit (Platz 2) und Kappa (Platz 3). Außerdem offenbarten deutsche Google-Sucher Nachhilfebedarf in Punkto Geisha (Platz 4), den Kosten eines Eurofighters (Platz 7) und bei der existenziellen Frage: Was essen bei Hitze (Platz 9). Ebenso vielseitiges Interesse offenbart auch die Best of Liste der „Wo-Fragen“: „31.10. Feiertag wo?“, „wo ist Rebecca?“ sowie „Blinddarm Schmerzen wo?" belegen die ersten drei Plätze. Noch vor „wo ist mein Wahllokal?“ und „wo läuft Game of Thrones?“.

Ähnlich unterhaltsam und demographisch ausgewogen gestaltet sich die Top 3 der „Wie-Fragen“: „Wie geht Floss Dance?“, „Grundrente wie hoch?“ und „wie heißt das Baby von Prinz Harry?“. Glücklicherweise hat es „wie lange lebt eine Biene?“ noch gerade so in die Top 10 geschafft.

Valide Datenbasis und steigende Interessen

Die Such-Trends des Jahres ergeben sich aus der Auswertung von Milliarden Suchanfragen, die Nutzer im Laufe des Jahres losgetreten haben und basieren auf anonymisierten, aggregierten Daten. Sämtliche Listen sind „Trending Searches", also Begriffe, bei denen die betreffenden Suchanfragen in dem Jahr für eine anhaltende Phase einen besonders starken Anstieg im Suchinteresse im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet haben.

Trump entthront Musk

Auch die „FAZ“ hat die Suchanfragen deutscher Google-Nutzer genauer unter die Lupe genommen, und zwar in punkto meist gesuchte Manager aus Wirtschaft und Politik. So ist Donald Trump in diesem Jahr der meist gesuchte „Top-Manager“. Trumps Suchwert hat die „FAZ“ dann auch mit dem Wert 100 indexiert und alle anderen Personen dazu ins Verhältnis gesetzt. Mit doppelt so vielen Suchanfragen wie zu Tesla-Chef Elon Musk, ist es Trump 2019 gelungen, den Vorjahres-Sieger Musk vom Podest zu stoßen. Dabei hatte sich dieser, wie schon im Vorjahr, mächtig ins Zeug gelegt, um im Gespräch zu bleiben. Doch offenbar konnten weder Tesla-Panzer-Crashtests und -fahrten noch Fabrik-Pläne in Deutschland und auf dem Mars gegen den Chaoten im Weißen Haus etwas ausrichten.

Autor: KS

Verwandte Artikel
Diskutieren Sie über diesen Artikel
Wird für die Bestätigung benötigt
0 Kommentare