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Durchblick: Hootsuite Report Digital 2019

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Wie vernetzt und digital aktiv ist die Welt – im Sinne der Social Media, mit Hinblick auf Mobile und hinsichtlich des Internetzugangs? Diesen Fragen geht der Report Digital 2019 der Social-Media-Management-Plattform Hootsuite und der Digital-Agentur We Are Social in fast jedem Detail nach.

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Global betrachtet, wird die Welt immer digitaler, vernetzter und auch die Nutzer sozialer Netzwerke nehmen kontinuierlich zu. Bei einer Weltbevölkerung von rund 7,6 Milliarden Menschen gehen etwas mehr als 5 Milliarden ausschließlich mit ihren mobilen Endgeräten online. Aktiv in den Social Media unterwegs sind über 3,4 Milliarden Menschen und mehr als 3,2 Milliarden nutzen Facebook, Twitter, YouTube und Co. mit ihren Smartphones und/oder Tablets.

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Ebenso aufschlussreich wie die jeweiligen Zahlen sind auch die entsprechenden Zuwächse. Innerhalb von einem Jahr wuchs demnach die Zahl der Mobile-Only-User stärker als die Weltbevölkerung an sich (plus 100 Millionen bzw. 2 Prozent gegenüber 84 Millionen bzw. 1,1 Prozent). Noch größer war das Plus bei den Internetnutzern (plus 367 Millionen respektive 9,1 Prozent), den aktiven Social-Media-Usern (plus 288 Millionen bzw. 9 Prozent) und denen, die die Social Media mobil nutzen (plus 297 Millionen respektive 10 Prozent).

Europa wächst verhalten

Auch der „alte“ Kontinent macht sich digital betrachtet auf zu neuen Ufern, wenn auch verhaltener als vergleichsweise Asien und Afrika, wo gerade die Bereiche „Aktive Social-Media-Nutzer“ und „Aktive Social-Media-Mobile-Nutzer“ zweistellige Zuwächse verzeichnen.

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Das stärkste europäische Plus jedenfalls geht auf das Konto der Internetnutzer. Innerhalb eines Jahres wuchs deren Anzahl um 7,6 Prozent bzw. um 51 Millionen auf jetzt fast 725 Millionen.

Am zweitstärksten wuchsen in Europa die mobilen Social-Media-Nutzer. Deren Anzahl legte um 4,5 Prozent bzw. um 17 Millionen auf insgesamt 393 Millionen zu. Etwas weniger stark war das Plus bei den aktiven Usern der sozialen Netzwerke (plus 3,2 Prozent respektive 14 Millionen auf 426,5 Millionen). Am schwächsten war das Wachstum bei den Mobilfunkverträgen. Nur 0,5 Prozent mehr Verträge wurden demnach zwischen Januar 2018 und Januar 2019 abgeschlossen.

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Deutschland in digitalen Details

Der vertiefende Blick auf Deutschland zeigt, dass einzig und allein die Internetnutzer mehr geworden sind. Hier lag das Plus bei 6 Prozent bzw. bei plus bei vier Millionen. Was jedoch die (mobilen) Social-Media-User angeht, zeigten sich zwischen Anfang 2018 und Anfang 2019 keinerlei Veränderungen. Ein Minus schließlich verzeichneten die Neuabschlüsse bei Mobilfunkverträgen.

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Auch darüber, mit welchem Gerät und wie oft und lange die Deutschen online sind und gehen, gibt der Digital 2019 Report ausführliche Auskunft. Die meisten Nutzer gehen mit Mobiltelefonen online, seien sie nun smart oder noch durch Tasten getrieben. 92 Prozent der Deutschen machen davon Gebrauch – und damit genauso viele wie vom TV.

Nur jeder Dritte hingegen benutzt ausschließlich ein intelligentes Phone, fast ebenso viel wie die Laptops/Desktops. Tablets konnten sich als Endgeräte mit weniger als 40 Prozent Nutzung immer noch nicht wirklich durchsetzen, ebenso wenig wie E-Reader (8 Prozent) und Wearables (6 Prozent).

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Wenn die Deutschen (mit welchem Device auch immer) online sind, dann zu 87 Prozent täglich. Nur 11 Prozent gehen mindestens einmal wöchentlich online und verschwindende 2 Prozent wenigstens einmal pro Monat. Weniger als einen Monat geht niemand ins Netz.

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In Sachen Social Media

Wie halten es die Deutschen mit den Social Media und Messengerdiensten? Abgeneigt sind sie den Plattformen in jedem Fall nicht. Schließlich sind es 38 Millionen der Deutschen aktive Nutzer, was mit einem Anteil von 46 Prozent fast der Hälfte der Bevölkerung entspricht. 30 Millionen, bzw. 36 Prozent der Gesamtbevölkerung, besuchen die Social Media dabei über ihre mobilen Endgeräte.

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Was die populärsten Netzwerke angeht, machen die Deutschen global betrachtet keine Ausnahme und setzen zu 76 Prozent auf YouTube und zu 75 Prozent auf WhatsApp. Mit größerem Abstand folgt Facebook. Nur knapp zwei Drittel der Deutschen besuchen das soziale Netzwerk am häufigsten. Ziemlich genau ein Drittel hält nutzt eher den Messenger von Facebook. So betrachtet, vereint die Facebook-Familie am Ende dann doch die Mehrheit der User in Deutschland hinter sich bzw. auf einer ihrer Dienste. Etwas mehr als ein Fünftel findet Instagram am besten, dicht gefolgt von Pinterest und Twitter. Weniger wichtige Social Media sind zumindest in Deutschland Formate wie Snapchat, die Business-Netzwerke Xing und LinkedIn oder auch die Messenger WeChat und Viber.

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Auf die Interaktion der Deutschen mit den Social Media blickend, zeigt sich, dass die Nutzer hierzulande es eher mehrgleisig mögen und im Schnitt rund fünf Accounts in den unterschiedlichen sozialen Netzwerken betreiben. Über eine Stunde verbringen sie damit in den Social Media und interagieren und partizipieren zu über 70 Prozent auch damit. Nur ein Zehntel der User nutzt die Social Media für berufliche Zwecke.

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Die Zugewinne und Verluste der größten Plattformen – bezüglich des jeweiligen Werbepublikums –betrachtend, konnte einzig und allein Instagram zulegen. Und das sogar um 5 Prozent. Snapchat hingegen verlor 7 Prozent seiner Werbezielgruppen, ebenso wie LinkedIn 2 Prozent Federn lassen musste. Facebook und Twitter schließlich konnten sich weder über Zuwächse freuen noch mussten sie Verluste beklagen.

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Doch trotz der Nullrunde beim Werbepublikum blickt Facebook immerhin und immer noch auf eine 32 Millionen große werberelevante Community in Deutschland. Das sind genau zwölf Millionen mehr als Instagram für sich verbuchen kann, während Snapchat mit 10,8 Millionen sogar noch etwas vor der Facebook-Tochter liegt – und genau zwei Millionen vor LinkedIn. Twitter schließlich rangiert mit einem nicht einmal 4 Millionen Nutzer fassenden Werbepublikum weit abgeschlagen hinter den anderen Netzwerken.

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Zum Schluss noch ein Blick auf die Shopping-Aktivitäten

Was die Online-Einkaufsgewohnheiten der Deutschen angeht, sind mit 91 Prozent die meisten von ihnen virtuelle Schaufenster-Bummler, ungeachtet des Endgeräts. Immerhin 84 Prozent bleiben online quasi noch vor der Ladentür stehen, während 81 Prozent es bis zur Kasse schaffen. Zwei Drittel setzen beim Kauf mit dem Desktop-Computer oder dem Laptop immer noch auf traditionelle Shopping-Varianten. Nur rund ein Drittel wagt sich im Netz ans mobile Einzukaufen.

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Wenn die Deutschen Geld in Online-Shops lassen, dann vorwiegend für Reisen. Über 34 Milliarden US-Dollar ließen sich die Globetrotter ihre Reisen hierzulande kosten. Etwas mehr als 22 Milliarden gingen für Consumer Electronics über die virtuelle Ladentheke.

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Das gute Aussehen ließen sich die Deutschen Online-Shopper rund 20 Milliarden US-Dollar kosten. Immerhin noch fast 1,5 Milliarden Dollar tief griffen sie für Videospiele in die Tasche. Bei all diesen Ausgaben wundert es demnach nicht, dass alle E-Commerce-Kategorien ein Wachstum verzeichnen konnten, das bei der Hälfte der Branchen sogar zweistellig ausfiel.

Autor: MB

(Quelle aller Abbildungen [bearb. von Marcello Buzzanca]: Digital 2019 Report /Hootsuite - We Are Social)

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