
Auch wenn im vergangenen Jahr weniger Menschen an die digitale Kasse gingen, um entsprechende Online-Inhalte zu kaufen, hält sich dieser Rückgang aufgrund der insgesamt steigenden Zahl an Internetnutzern und deren durchschnittlich höheren Ausgaben pro Monat im Rahmen.
Das ist das Ergebnis der Paid Content Studie Deutschland 2018, die das DCI Institute in Hamburg in Kooperation mit der Hochschule Fresenius bereits zum dritten Mal in Folge durchgeführt hat. Für die Erhebung wurden 3.266 Personen online befragt. Wissen wollte DCI von den Teilnehmern, welche und wie viele Käufe digitaler Inhalte im Internet sie 2017 tatsächlich getätigt hatten. Die Antwort: weniger und altersbedingt andere. So nahm die Anzahl der Käufer im Vergleich zu 2016 um zwei Prozent ab, was in absoluten Zahlen gemessen ergibt, dass 2017 ca. 9 bis 10 Millionen Internetnutzer in Deutschland Geld für digitale Inhalte ausgegeben haben. In der Summe ließen diese gut zwei Milliarden Euro in den virtuellen Kassen der Online-Shops und Service-Anbieter.
Betrachtet man die Käufer digitaler Inhalte nach Altersgruppen und Art des gekauften Contents, sieht man sogleich die altersbedingten Unterschiede der User. Generell ist es zunächst so, dass Filme, Musik und Games ganz oben stehen, was die Zufriedenheit mit den zahlungspflichtigen Services und die Bereitschaft angeht, hierfür die virtuelle Brieftasche zu öffnen. Insofern gute Karten für Anbieter wie Netflix und Spotify. Dabei aber sind es in erster Linie die Jüngeren, die Geld für Streaming-Dienste ausgeben: Fast 50 Prozent der Paid Content User in der Altersgruppe bis 34 Jahre zahlt für mindestens ein kostenpflichtiges Angebot aus den Bereichen Musik, Film und Games. Insgesamt, so die Studie, sei die Gruppe jüngerer Paid-Content-User überrepräsentiert, während das Interesse an Online-Käufen bei den Usern, die älter als 55 Jahre sind, spürbar nachgelassen hat. Wenn überhaupt, interessieren sie sich für Nachrichten und Fachinformationen – und hier in erster Linie für Formate wie spiegel.de und bild.de.
Schaut man darauf, welche Art und Frequenz von Paid Content bevorzugt wird, zeichnet sich in den letzten Jahren ein Plus zugunsten von Subscription-Modellen ab. Immer mehr User setzen auf das Abo für ihre digitalen Inhalte (meist via Netflix, aber auch über Spotify). Zudem kombinieren viele Nutzer auch gerne Einzelkäufe mit Subscriptionmodellen. Auch so lässt sich mitunter erklären, dass fast 85 Prozent aller Online-Käufer monatlich Geld für digitale Inhalte ausgeben. Aufgeschlüsselt in Altersgruppen kann man sagen, dass die Gruppe der 18-24-Jährigen monatlich mehr als 10 Euro für digitale Inhalte hinblättern, während die über 55-Jährigen deutlich unterhalb von 10 Euro liegen.
Wer für digitale Inhalte regelmäßig oder auch nur einmalig bezahlt, will am Ende natürlich mit seinem Kauf zufrieden oder gar sehr zufrieden sein. Der DCI Studie zufolge lässt sich das von 80 Prozent der E-Book-Käufer und der Käufer von Filmen sowie Serien sagen. Die Nutzer von Nachrichtenangeboten hingegen sind am wenigsten zufrieden mit ihren Käufen. Dennoch, oder gerade deshalb, werden weit über 50 Prozent aller User über alle Altersgruppen hinweg auch weiterhin Geld für digitale Content ausgeben. Es gilt, dass die "Zufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen [ist], trotz einer höheren Unzufriedenheit der älteren Käufer."
67 Prozent der Befragten gaben an, dass sie am häufigsten PayPal nutzen, um digitale Inhalte ebenso digital zu bezahlen. Auf Platz zwei landet die dagegen eher anachronistisch anmutende Lastschrift (33,7 Prozent), knapp gefolgt vom Kauf auf Rechnung (30,3 Prozent) und dem Bezahlen per Kreditkarte (30,0 Prozent). Immerhin 23,3 Prozent zahlen per Prepaid bzw. Gutschein und ganze 3,6 Prozent vertrauen auf Bitcoins als Bezahlmethode.
Hier gibt es die Studie als Download:
Paid Content Studie DCI_Infografik
Autor: MB
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