Blickwinkel

Corona-Krise: think & act positive!

Trends und Innovationen

Kein Gedrängel mehr in Bus und Bahn, kein Stau auf den Straßen und weniger Feinstaub in der Luft. Und, als hätten sie es geahnt: der Deutschlandstart von Disney+! Scherz beiseite, und ganz im Ernst. Bei aller Verunsicherung, allen Einschränkungen, Einbußen und großem Leid – die Coronavirus-Krise hat auch gute Seiten und schöne Nebeneffekte.

#thinkpositive

Nicht nur, dass die Umwelt unverhofft eine Atempause erhält (wahrscheinlich gelingt es Deutschland sogar, seine Klimaschutzziele für 2020 doch noch zu erreichen). Das Herunterfahren des öffentlichen Lebens bringt auch Familien enger zusammen, ermöglicht mehr Quality Time mit den Kindern. Darüber hinaus bieten sich ungeahnte Zeitfenster, Neues auszuprobieren oder Dinge zu lernen, die man schon immer können wollte. Und endlich mal die Ruhe, gründlich die Bude auszumisten oder einen Frühlingsputz hinzulegen, der sich gewaschen hat. #thinkpositive ist für viele das Motto der Stunde.

#actpositive

Viele Menschen besinnen sich in diesen schweren Zeiten auf das Wesentliche. Eine nie dagewesene Solidarität erblickt derzeit das Frühlingslicht. Nachbarn kaufen für Risikogruppen ein, Studenten sitten Kinder, Sportvereine produzieren kostenlose digitale Sportstunden für die Kinder im „Homeschooling“. Auch die Industrie macht mit. Volkswagen und Daimler spenden Atem­schutz­masken an Kliniken und Arztpraxen. GM, Ford und Tesla prüfen sogar, ob sie Medizingeräte produzieren können. Der französische Parfümhersteller LVMH produziert nun kostenlos Desinfektionsmittel anstatt Parfüm und Make-up und der französische Spirituosen-Hersteller Pernod Ricard spendet 70.000 Liter reinen Alkohol für die Desinfektionsmittel-Produktion. Unter #actpositive sammelt die Social Community gute Taten. Und: Medizinisches Personal, Altenpfleger, Kassierer, Post- und Paketzusteller und die Mitarbeiter der Müllabfuhr erhalten längst überfälligen Respekt.

Solidarisch & musikalisch durch die Krise

Eine Welle der Solidarität erfährt derzeit Italien, das am stärksten vom Coronavirus gebeutelte Land mit mittlerweile mehr Covid19-Toten als China. Weltweit erleuchten die Farben der italienischen Nationalflagge, das Social Web ist voller mitfühlender und mutmachender Parolen. Das stärkste #thinkpositive-Motto haben die Italiener selber kreiert: #tuttoandrabene - alles wird gut! Das Motto hängt landesweit auf Bettlakenplakaten von den Balkonen, der Hashtag #tuttoandrabene wird täglich zigtausende Mal verwendet. Über ihn verabreden sich ganze Straßenzüge, Städte und sogar das ganze Land zu gemeinsamen Gesängen auf dem Balkon. Unbekannte und bekannte Künstler wie der italienische Tenor Maurizio Marchini streamen Gesangseinlagen vom Balkon – oder wie Gianna Nannini aus ihrem privaten Musikstudio. Sogar das Theater La Fenice in Venedig übertrug zwei Opernabende und zwei Konzerte mit leeren Zuschauerrängen via Facebook-Livestream. Das Mailänder Sinfonieorchester Giuseppe Verdi musizierte via Youtube-Stream.

Deutsche Künstler ziehen nach

Nach der Schließung seines Kulturbetriebes zieht Deutschland nach. Die Berliner Philharmoniker übertrugen ein Konzert im Internet und schalteten die komplette Digital Concert Hall frei für einen kostenlosen Probezeitraum von 30 Tagen. Auch die Staatsoper Unter den Linden und die Kölner Philharmonie musizierten via Livestream. Genauso wie die Bayerische Staatsoper, die das im Wochenrhythmus weiter plant. Starpianist Igor Levit gibt fast jeden Abend ein Hauskonzert über Twitter. Auch die Popwelt lässt ihre Fans nicht hängen. James Blunt und Max Herre performten online vor leeren Rängen in opulenter Kulisse. Und der Sieger des Eurovision Song Contest 2017, Salvador Sobral, gab mit seinem Gitarristen ein kleines Online-Konzert aus seiner Wohnung, gewidmet für alle Menschen unter Coronavirus-Quarantäne.

Autor: KS

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