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Gaming für alle: Google Stadia und Apple Arcade

Trends und Innovationen

Lasst die Games beginnen!

Wer braucht schon eine Konsole, wenn er bald Stadia hat? Schließlich zielt der neue Gaming-Dienst von Google darauf ab, dass passionierte Gamer dank „Cross-Plattform Play“ jederzeit, überall und auf praktisch jedem Endgerät ihrem Lieblingsspiel frönen können. Ganz einfach dank Streaming – und zwar direkt aus Googles Rechenzentren, mitten auf jedes Display. So jedenfalls wurde Stadia auf der Game Developers Conference in San Francisco vorgestellt. Noch in diesem Jahr soll Googles neue Gaming-Plattform in den USA, Kanada, Großbritannien und vielen weiteren europäischen Ländern an den Start gehen, so Google in einem entsprechenden Blogpost.

„Mit einer Auflösung von bis zu 4K und 60 Bildern pro Sekunde, mit HDR und Surround-Sound“ sollen die Gamer-Herzen gewonnen und von Mitbewerben wie Sonys Playstation und Microsofts Xbox abgeworben werden. Die Argumente für einen Wechsel sind dabei ziemlich überzeugend:

So soll Stadia auf jedem Endgerät mit Internetverbindung laufen und Spiele wie Assassin's Creed Odyssey ebenso anbieten wie Doom Eternal. Das größte Gimmick ist aber, dass man auf YouTube, wo laut Google täglich über 200 Millionen Menschen weltweit Game-Content konsumieren, dem Gamer/Creator seiner Wahl beim Zocken zuschauen und mit einem einfachen Klick auf den „Jetzt-spielen“-Button auch gleich selbst ins Spiel einsteigen kann – ohne etwas installieren, herunterladen oder updaten zu müssen. Schließlich ist die Cloud immer auf dem neuesten Stand.

Nicht zuletzt sollen auch die Herzen der Game-Entwickler höher schlagen, wenn sie künftig den Namen Stadia hören. Sie nämlich erhalten „Zugang zu nahezu unbegrenzten Ressourcen, um die Spiele zu kreieren, von denen sie schon immer geträumt haben.“

Der Stadia-Controller: Mehr als nur ein Gimmick

Um den Bruch mit der von vielen Gamern heißgeliebten Konsole nicht allzu krass zu gestalten, spendiert Google seinen eigenen Stadia-Controller, der sich aktuell noch im Prototypen-Stadium befindet. Er wurde laut Google in enger Absprache mit Gamern entwickelt, verfügt über eine direkte Verbindung zu Googles Rechenzentrum über WLAN, hat eine Taste, „um Gameplay-Videos in einer Auflösung von bis zu 4K direkt aufzunehmen, zu speichern und zu teilen“ und ist mit einem Mikrofon und auch einem Button ausgestattet, mit dem man den Google Assistant aufrufen kann.

Stadia_Pad.jpg

(Quelle: Google)

Auch Apple will nur spielen

Was Google kann, stemmt Apple schon lange. So jedenfalls könnte man die Arcade-Ankündigung aus Cupertino interpretieren. Direkt aus dem Steve Jobs Theater im Apple Park kam wenige Tage nach der offiziellen Ankündigung von Googles Games-Ambitionen eine apfelförmige Antwort: Apples Arcade.

Apple Arcade.png

(Quelle: Apple)

Dieses neue Abo-Modell soll allen iOS, macOS und tvOS-Usern den Zugang zu über 100 neuen und exklusiven Spielen erlauben – für eine monatliche Gebühr und über alle Apple-Endgeräte hinweg. Apple Arcade erhält demnach einen eigenen Bereich im App Store und kann dort direkt und auch ohne Abo heruntergeladen werden. Zudem sollen alle dort erhältlichen Games frei von Werbung sein – also auch von solcher für In-App-Käufe – und auch offline gespielt werden können.

Apple Arcade Info.png

(Quelle: Apple)

Das Release von Apple Arcade ist für den späten Herbst geplant. Dann soll der neue Dienst in über 150 Ländern weltweit verfügbar sein. Über den Abo-Preis schweigt sich Apple bisher aus. Wer aber gerne nicht nur Geld ausgeben, sondern mit Apples Arcade auch welches verdienen möchte, kann sich mit seinem noch unveröffentlichten Game gerne bei Apple Arcade bewerben und sich damit in die illustre Reihe von Game-Entwicklern wie Hironobu Sakaguchi (Final Fantasy), Sam Rosendahl und Cedric Adams (Where cards fall), Denis Mikan (Lifelike) oder auch Will Wright (Sim City, Die Sims) einreihen.

Autor: MB

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