
Natürlich klingt es imposanter, wenn man anstelle von „über 250 Millionen Nutzern“ eben von einer viertel Milliarde User spricht. Doch egal, wie man die Zahl der monatlich aktiven Nutzer des beliebten Bildernetzwerks auch darstellt: Pinterest hat Grund zu feiern. Mehr als 250 Millionen MAUs (Monthly Active Users) vermeldete die digitale Pinnwand-Sammlung jüngst. Gut die Hälfte aller Nutzer stammt aus den USA, die anderen knapp 50 Prozent jedoch und sogar 80 Prozent der neu angemeldeten User haben ihren Wohnsitz außerhalb der Vereinigten Staaten.
Magische Marke hin oder her: Pinterest rangiert selbst mit mehr als 250 Millionen Nutzern immer noch irgendwo unter „ferner liefen“, verglichen mit den imposanten MAUs, mit denen Giganten wie Facebook (2,2 Milliarden), YouTube (1,9 Milliarden) und WhatsApp (1,5 Milliarden) vor ihren Investoren protzen können. Das Bildernetzwerk spielt zumindest in Sachen monatlich aktive Nutzer eher in einer Liga mit Twitter (336 Millionen MAUs) oder Snapchat (255 Millionen MAUs). Dabei sind die Zahlen, mit denen Pinterest aufwarten kann, eigentlich recht beeindruckend:
Schon länger ranken sich die Spekulationen darüber, wann Pinterest es Facebook, Snap oder auch Twitter gleichtut und den Schritt aufs virtuelle Börsen-Parkett wagt. Schließlich sprechen aktuelle Zahlen und vor allem das Entwicklungspotenzial stark dafür. Denn mit Shopping-Features wie die „Shop the Look-Pins“, „Buyable Pins“ oder auch „Pincodes“, die die Verbindung zwischen der Offline-Welt und den der Plattform präsentierten Produkten schaffen, entwickelt sich die gigantische Sammlung virtueller Pinnwände und Ideen zum Objekt der Begierde für das E-Commerce. Den Ergebnissen des Mary Meeker Internet Trends 2018 Reports nutzten 59 Prozent der Befragten Pinterest, um gezielt Produkte zu finden und zu kaufen. Damit fand sich das Bildernetzwerk gleichauf mit Instagram und noch vor Twitter sowie Snapchat (34 respektive 22 Prozent).
(Quelle: Mary Meeker Internet Trends 2018 Report)
Umso wahrscheinlicher also, dass Werbetreibende mit zunehmender User-Base bei Pinterest noch stärker auf die Plattform schielen werden. Auch weil sie als fast zu 100 Prozent Hassrede-frei gilt, sehr transparent in Sachen Datenschutz ist und die User hier wohl auch deshalb ihre Gedanken, Ideen, Lieblingsprodukte und Styles authentisch und offener teilen. Dies alles ermöglicht es Marketing-Spezialisten, tief in die Welt und Seele der Pinterest-Nutzer und deren Shopping- sowie Kaufverhalten zu blicken. Das wiederum gleicht barer Münze, wenn auch in Pinterest-Währung.
Die starke Kombination aus Social Search, Interaktion und einfachem Shopping mithilfe von Pins, macht Pinterest zunehmend attraktiver für immer mehr Branchen. Das schließlich führt dazu, dass Anleger sich interessiert an die Fersen der weltweit größten Sammlung virtueller Pinnwände heften. Insider gehen daher von einem Pinterest-Börsengang Mitte 2019 aus.
Autor: MB
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