
Wenn Menschen auf Medien treffen, entstehen Bindungen. Wie tief und weit diese zwischen den Deutschen und „ihren“ Medien verlaufen und welchen Medienformate die treuesten Begleiter im Alltag sind, hat die VAUNET-Mediennutzungsanalyse 2019 untersucht.
Insgesamt 10 Stunden und 16 Minuten pro Tag verbringen die Deutschen der Untersuchung zufolge mit dem Konsum medialer Angebote und Inhalte. Ein Großteil dieser Zeit – nämlich rund 9,5 Stunden – entfällt dabei auf Audio und Bewegtbild.
Fast 3,8 Stunden gehen in Sachen medialer Angebote auf das Konto des Fernsehens. Immerhin drei Stunden und 17 Minuten täglich verbringen die Deutschen damit, den Sendungen und der Musik aus dem wohl ältesten elektronischen Medium, dem Radio, zu lauschen. Für Online-Videos wendet man hierzulande 47 Minuten pro Tag auf und für Videospiele genau eine halbe Stunde.
Im Internet sind die Deutschen im Schnitt täglich 25 Minuten inhaltlich unterwegs, während sie sogar 26 Minuten pro Tag in gedruckten und digitalen Büchern schmökern. In Zeitungen und Zeitschriften (auch E-Paper) blättern und lesen sie jeden Tag 22 Minuten. Durchschnittlich eine Minute pro Tag schließlich sitzen die Menschen ab 14 Jahren in einem der vielen Kinotempel der Republik.
Über den Verlauf eines Werk- und Wochenendtages betrachtet, ist es vor allem das Radio, dass von den Morgenstunden, wo es zwischen 7:00 und 10:00 Uhr mit 37 Prozent über ein Drittel der Deutschen unterhält, bis zum späten Nachmittag die größte mediale Reichweite aufweist. Erst gegen 18:00 Uhr muss es den Spitzenplatz für das Fernsehen räumen, das zwischen 20:00 und 22:00 Uhr gut 60 Prozent der Deutschen in seinen Bann zieht.
Die Online-Medien erweisen sich als das Format mit der kontinuierlichsten Audience, werden sie doch ab 10:00 Uhr bis spät abends durchschnittlich von einem Fünftel der Deutschen konsumiert.
Auch Tageszeitungen sind mit ihren Artikeln, Berichten, Interviews und Kommentaren in erster Linie morgens und vormittags in den Händen, vor den Augen und in den Köpfen der Deutschen – also am Frühstückstisch, in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit oder auch bei der Frühstückspause im Büro oder Betrieb.
In dieser Zeit, also zwischen 7:00 und 10:00 Uhr, blättert knapp über ein Zehntel der Deutschen in ihnen. Zum späten Vormittag hin sinken die gedruckten und digitalen Vitalwerte der Tageszeitungen in den mittleren bis niedrigen einstelligen Bereich, wo sie bis zum Nachmittag noch etwas oberhalb der Linie der Zeitschriften liegen. Deren Reichweite schließlich klettert den gesamten Tagesverlauf nie bis in den zweistelligen Bereich.
Ein tieferer Blick ins Online-Medien-Nutzungsverhalten der Deutschen zeigt: Wenn man hierzulande online ist, dann im Schnitt etwas mehr als drei Stunden pro Tag. Und das wiederum ist ein Plus von einigen Minuten verglichen zu 2018. 82 Minuten und damit rund 45 Prozent ihrer täglichen Online-Zeit verwenden die Deutschen auf Mails und Messenger.
101 Minuten, also etwa 55 Prozent der täglichen Zeit im Web, widmet man hierzulande vor allem Online-Videos (47 Minuten, plus sieben Minuten verglichen zu 2018), dem Streaming von Musik (29 Minuten, minus zwei Minuten verglichen zu 2018) und anderen Online-Medien (25 Minuten).
Unterm Strich bedeutet das, dass Audio- und audiovisuelle Medien täglich 76 Minuten lang konsumiert werden. Das sind fünf Minuten mehr als in 2018 und entspricht Dreiviertel der gesamten medialen Internetnutzungszeit der Deutschen.
Wer Online sagt, muss Reichweite meinen. Und auch hierzu liefert die VAUNET-Mediennutzungsanalyse 2019 einige interessante und mitunter auch überraschende Ergebnisse. Denn unter den 30 Reichweiten stärksten TV- und Videowebseiten in Deutschland rangiert noch knapp in den Top-Ten das Live-Streaming-Videoportal Twitch.
Der Gamer erste Adresse erreichte im Dezember 2019 stolze 3,21 Millionen Unique Nutzer ab 16 Jahren, war damit nur knapp hinter Sat.1 und noch vor ProSieben und dem Sportangebot von ran.
Autor: MB
(Quelle aller Abbildungen: VAUNET-Mediennutzunganalsyse 2019, hier als PDF)
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