
In unserem Format „Oberwasser“ nehmen wir uns die Zeit, mit Entscheidern sowie Spezialisten aus der Kommunikationsbranche zu sprechen und ihnen auf den Zahn zu fühlen. In Oberwasser werden substanzielle Insights zum Business und der Branche geliefert, von denen, die es genau wissen, wie Katharina Wolff
Name: Wolff, Katharina
Alter: 36
Job / Firma: Founder & CEO D-Level GmbH
Mein Corona-Skill (Dinge, die ich während Corona gelernt habe): Ich habe gelernt, wie wichtig physische Präsenz tatsächlich ist Beispielweise in Pitches oder bei jeder Art von Überzeugungsarbeit. Das fehlte komplett während des Lock-Downs.
Ich musste lernen, ohne aus zukommen. Daneben ist mir einmal mehr bewusst geworden, wie wichtig Transparenz in Krisenzeiten ist. Ich habe gelernt, viel bewusster zu kommunizieren.
1) Auf welcher Plattform hat man dich während des Lockdowns am meisten gefunden und welcher Content hast du dort konsumiert?
LinkedIn hat mir jeden Morgen mein Newsupdate serviert. Alles zu den Entwicklungen der Pandemie und den Auswirkungen auf Unternehmen mit Schwerpunkt auf die Startups, den die traf es in Teilen am härtesten.
2) Wie bleibst du trotz Distanz beruflich und privat in Kontakt?
Ich treffe mich wieder recht normal mit Leuten. Ich brauche den persönlichen Austausch einfach.
3) Seit Corona ist kein Tag wie der andere und Entscheidungen, die du gestern getroffen hast, sind heute schon wieder egal. Wie motivierst du dich dennoch jeden Tag aufs Neue?
Mein Team ist die beste Motivation, ich hab daher jeden Tag Lust ins Büro zu gehen, da ich 6 Wochen ganz ohne sie war.
4) Wie wird die Corona-Krise dein Arbeitsumfeld langfristig beeinflussen?
Wir werden noch mehr zu tun haben, da digitale Führungskräfte gesuchter sind denn je.
5) Glaubst du, Deutschland hat Corona gebraucht, um den digitalen Wandel voranzutreiben?
So hart es klingt: Ja es braucht einen Beschleuniger. Ich hätte mir allerdings einen gewünscht, der keine Todesopfer fordert.
6) Wer ist dein „hidden Champion“ in der Corona Krise?
Picanova, da sie ihr Geschäftsmodell von heute auf morgen umgestellt haben.
7) Ist Corona für dich noch das bestimmende Thema oder sind Themen wie #blacklivesmatters, Trump oder der nächste Mallorca Urlaub wichtiger?
Ich versuche Corona keinen all zu großen Raum zu geben. Es schränkt uns genug ein.Aber natürlich informiere ich mich über die aktuellsten Entwicklungen im Zusammenhang mit der Pandemie.Bestimmend ist bei mir allerdings ein neues Projekt, das ich gerade plane. So viel kann ich schon mal verraten: ich gehe hier ganz neue Wege auf einem sehr alten Feld. Im Herbst mehr dazu. Themen wie blacklivesmatter, die US Wahlen und Corona lassen sich aus meiner Sicht in ihrer Relevanz nicht abstufen. Welcher Krieg ist schlimmer? Der ältere, der mit mehr Opfern? Das will ich nicht entscheiden. All diese Themen brauchen Aufmerksamkeit.
8) Glaubst du, Corona hat dich und uns alle kritischer gemacht?
Ich glaube Corona hat viele Emotionen freigesetzt. Auch die Negativen. Es ist eben eine Extremsituation.
9) Glaubst du, Marken / Firmen müssen jetzt auf diese Themen reagieren oder sollten sie es lieber ignorieren?
Ignorieren ist absolut unmöglich.
10) Dein Tipp, um Oberwasser in Zeiten von Corona zu behalten
Um meinen Freund Carsten Horn, CEO bei Nordsee, zu zitieren: "Erstens Ruhe bewahren. Zweitens Durchatmen. Drittens Nachdenken. Viertens Einzelschuss"
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